VDBW: Größter Berufsverband Europas

Mit seinen über 4.000 Mitgliedern und 74 Jahren ist der Verband der deutschen Betriebs- und Werksärzte (VDBW) der größte und älteste Fachverband Europas. Über seine gewachsenen, vertrauensvollen Kontakte zu politischen und wirtschaftlichen Institutionen wie Ministerien, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden nimmt er entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung arbeitsmedizinischer Vorhaben: von der Entwicklung des Arbeitssicherheitsgesetzes 1974 bis zur aktuell verabschiedeten „Neuen Arbeitsmedizinischen Regel“ zur ganzheitlichen arbeitsmedizinischen Vorsorge.

Wer verbirgt sich hinter dem VDBW?

Europas größter Berufsverband für Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner. Im Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. (VDBW) sind aktuell über 4.000 in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätige Betriebs- und Werksärztinnen und -ärzte organisiert. Es werden ausschließlich Einzelpersonen, keine Institutionen aufgenommen. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der betriebsärztlichen Tätigkeit: aus internationalen Großunternehmen, Verwaltungen, überbetrieblichen Diensten oder der eigenen Praxis. Die Mitgliedschaft kostet jährlich 140 Euro.

Dr. Wolfgang Panter (© VDBW / Guido Kollmeier)

Die Wurzeln der Interessenvertretung liegen in der Schwerindustrie. „Wir wurden 1949 in Leverkusen gegründet“, erzählt Verbandspräsident Dr. Wolfgang Panter. Es war die Zeit des Wiederaufbaus, die Stahl- und Montanindustrie wuchs und mit ihr die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Entsprechend hoch war der Bedarf an arbeitsmedizinischer Versorgung – und an einer fachlichen Vertretung derjenigen, die sie leisteten: die Werksärztinnen und -ärzte.

Heute sitzt der Verband in Karlsruhe, ist in den Bundesländern mit insgesamt zwanzig Landesverbänden vertreten. Die Mitglieder engagieren sich in verschiedenen berufs- oder themenspezifischen Foren, beispielsweise im „Forum Selbstständige“, in den Arbeitsgruppen „Ärztinnen und Ärzte in Energieversorgungsunternehmen“, „Bühnen und Orchester“ oder „Geschichte der Arbeitsmedizin“. Ihre Arbeitsergebnisse präsentieren sie regelmäßig auf dem jährlich stattfindenden Betriebsärzte-Kongress.

Was bietet der VDBW?

Information, Vernetzung, Fortbildung

Der Verband hält seine Mitglieder aktuell und umfassend über arbeitsmedizinische Entwicklungen und Herausforderungen auf dem Laufenden: Vier Mal im Jahr erscheint das Magazin „VDBW aktuell“ sowie anlassbezogen mehrmals im Jahr ein Online-Newsletter. Darüber hinaus profitieren sie von anlassbezogen erstellten Merkblättern und Arbeitshilfen zu Themen wie „Ganzheitliche Vorsorge“ oder „Leitfaden Präventivmedizin“, den Fort- und Weiterbildungsangeboten sowie der ermäßigten Teilnahme am jährlich stattfindenden, dreitägigen VDBW-Kongress. Themen 2023 (Auswahl): Arbeitsmedizin und Klimawandel, Arbeit als Sucht, Arbeitsplatz Theater, Herausforderungen Rückbau der Kernkraftwerke.

Individuelle Vertretung der Einzelnen und gesundheitspolitisches Engagement für alle

Der Berufsverband vertritt die Interessen seiner Mitglieder sowohl individuell in Beratungs- und Konfliktfällen als auch gesellschaftlich im Sinne einer bestmöglichen, ganzheitlichen und praktikablen Versorgung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dazu nutzt der Verband seine hervorragenden Kontakte, beispielsweise in das Wirtschafts- und das Arbeits- und Sozialministerium, zu Gesundheits- und Versicherungsunternehmen, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften.

Wofür setzt sich der Verband ein?

„Für ein integriertes Gesundheitssystem“, so Präsident Dr. Wolfgang Panter. „Noch denken und handeln wir viel zu sehr in voneinander getrennten Sektoren: Hier die ambulante, dort die stationäre Medizin und rehabilitative Therapie.“ Ihm ist wichtig, dass der Verband als Interessenvertretung für eine bestmögliche Arbeitsmedizin wahrgenommen wird, nicht als Lobbyverband. „Wir setzen uns für ein gutes, praktikables, evidenzbasiertes Gesundheitssystem ein, das in erster Linie den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und ihren Familien, damit der Wirtschaft und Gesellschaft zugutekommt.“ Diese politische Haltung und Arbeit zeichnen den Verband aus. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel und demografischen Wandel könnten sich Gesellschaft und Wirtschaft die aktuelle Gesundheitsversorgung mit ihren hohen Streuverlusten nicht mehr leisten, so Dr. Wolfgang Panter. Die Arbeitsmedizin könne dabei die Funktion einer alles verbindenden Gesundheitsleistung wahrnehmen: „Sie schützt den Menschen präventiv vor Unfällen und Erkrankungen und begleitet ihn im Krankheitsfall zurück ins Berufsleben“, so der langjährige Verbandspräsident. „Eine intensivere arbeitsmedizinische Begleitung bedeutet daher immer eine WinWin-Situation für alle.“

Sie wollen mehr über den VDBW erfahren oder sich vernetzen? Dann wenden Sie sich bitte an

Dr. Wolfgang Panter

Präsident des VDBW und Vorstand im Aktionsbündnis Arbeitsmedizin

Betriebsärzte-Kongress 2023

Vom 4.-7. Oktober findet in Freiburg der diesejährige Betriebsärzte-Kongress statt. Es gibt noch Tageskarten und die Teilnahme für Studierende ist kostenlos!

Zum Vortrags-Thema: „Klimakrise und Arbeitswelt – Betriebsärztliche Handlungsoptionen mit besonderer Berücksichtigung einer nachhaltigen Praxisführung“ hat das Aktionsbündnis Dr. Elisabeth Boßlet, unsere ehemalige Stipendiatin interviewt.